„Klimawandel ist Zeitenwende und die Menschheitsaufgabe unserer Zeit“ – was Winfried Kretschmann beim diesjährigen evangelischen Kirchentag postulierte, bedarf bei den Jugendlichen in der Regel längst keiner Überzeugungsarbeit mehr. Für sie ist der Klimawandel und seine Folgen eine sehr präsente Bedrohung, der es mit allen Mitteln zu begegnen gilt. Auf Drängen von Schülerinnen und Schülern wurde daher 2019 am Otto-Hahn-Gymnasium die OHGforFUTURE-AG gegründet, die sich im Schulalltag um Nachhaltigkeit bemüht. Gemeinsam mit der SMV hat die AG in diesem Jahr die Projekttage geplant. In 24 Projekten rund um’s Thema Klima haben sich die Schülerinnen und Schüler damit auseinandergesetzt, wie wir gemeinsam im Großen und Kleinen nachhaltiger handeln können. Schulleiterin Stefanie Bermanseder lobt die Bandbreite der Projekte: „Da wurde gebastelt, nachgedacht, erschaffen.“ Da bekommt man Lust, selbst mitanzupacken! Von literarischen Inszenierungen und kritischen Diskussionen über Upcycling in verschiedenen Bereichen (PC, Fahrrad, Kleidung u.v.m.) und Alltagsthemen wie nachhaltiger Ernährung und bewusster Einkauf bis hin zum Solarauto und grünem Strom – für alle Interessen war etwas Passendes dabei. Auch die Dokumentation der Projekttage sollte in eigener Hand bleiben: Ein Podcast zum Thema Nachhaltigkeit und ein Film sollen dafür sorgen, dass diese Projekttage lange in Erinnerung bleiben.

Besonders viel wurde im Schulgarten gearbeitet oder für den Garten gebastelt. Ein paar Mädchen aus der 6. Klasse haben die Bastler des Insektenhotels beobachtet. Unter Anleitung von Lehrkräften hat eine Gruppe von Schülerinnen und Schülern eine große Nisthilfe für Bienen und andere Insekten aus Ziegeln und Bambusstäben gebaut. „Besonders gut haben mir die bunt bemalten Ziegel für das Dach des Hotels gefallen.“, sagt Leonie aus der 6c. Darüber hinaus wurde der Schulgarten teilweise neu bepflanzt, wobei bei der Auswahl der Pflanzen auf Klimaverträglichkeit und Biodiversität geachtet wurde. Außerdem wird der Schulgarten nun mit selbstgebastelter Holzdeko in verschiedenen Formen und Farben verschönert und mit selbst gemachten Samenbomben wiederbelebt, „indem aus kleinen Erdkugeln schöne Pflanzen sprießen“, schwärmt Marie-Lynn aus der 6b. So können nicht nur die Bienen und Insekten, sondern auch die ganze Schulgemeinschaft im herrlichen Garten abtauchen.

Mit erneuerbaren Energien setzten sich ganz praktisch zwei Gruppen auseinander: Es wurden Solarautos und Solarlampen aus recyceltem Material gebaut. Das Auto wurde aus einer Mehrwegflasche, Holz und ein wenig Metall gebaut. Das auf dem Dach befindliche Solarpanel soll den Motor antreiben und Lithiumbatterien versorgen das Mobil an wolkenverhangenen Tagen. Die Herausforderung bestand darin, in der Kürze der Zeit ein funktionstüchtiges und im besten Fall hübsches Auto zu bauen, denn am Ende sollte ein Wettrennen stattfinden. Nun sind die Schülerinnen und Schüler mit ihren eigenen E-Autos ausgestattet!

Nicht nur handwerkliche Arbeiten wurden getätigt, sondern das Thema Klima und Nachhaltigkeit wurde auch literarisch angegangen. Dazu begaben sich einige Schülerinnen und Schüler der Klasse 10b unter der Anleitung von Frau Neumann auf die Spuren der aus Amerika stammenden Literaturbewegung des Poetry Slam. Ausgehend von einer Gattungseinführung wurden die Schüler*innen u.a. durch Wortspiele sensibilisiert und aktiviert, literarische Gedankengänge zum Thema Klima und Nachhaltigkeit zu entwickeln. Inspiration fanden sie dabei im Grünen, wo sie sich daran machten, eigene Slams zu verfassen. Die Texte können sich sehen lassen und wurden beim Schulfest vorgetragen, das zum Abschluss der Projekttage und des Schuljahres stattfand.

Was bleibt sind schöne Erinnerungen an sehr aktive und engagierte Tage in gemeinschaftlichem Arbeiten, natürlich die vielen entstandenen Produkte und sicherlich ein noch tieferes Bewusstsein, wie wir unseren Alltag klimafreundlich und nachhaltig gestalten können.

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