Manch einer fragt sich, was sich hinter dem Wort „Philosophie“ verbirgt. Übersetzen wir aus dem Griechischen ins Deutsche, so versteht man unter dem „Philosophen“ einen „Freund der Weisheit“.

Aber damit kommen wir auch nicht viel weiter, denn was mit dem Wort „Weisheit“ gemeint sein könnte, erschließt sich nicht auf Anhieb. Was wir jedoch wohl sicher sagen können, ist, dass Weisheit das gewöhnliche Alltagswissen übersteigt, denn im Alltag wird normalerweise nicht philosophiert, sondern gehandelt.

Lässt man aber einmal (in Stunden der Muße) das Alltags-geschehen hinter sich zurück, um es aus einem gehörigen Abstand heraus von außen zu betrachten (zu „reflektieren“), so wird plötzlich das im alltäglichen Kontext Selbstverständliche fragwürdig und man gerät ins Staunen und damit ins Philosophieren.

In solchen Mußestunden kommen uns vielleicht folgende philosophische Fragen in den Sinn:

  • Gibt es in unserer schnelllebigen Zeit irgendetwas, worauf ich sicher bauen kann? Oder ist alles brüchig, instabil und vergänglich?
  • Kann ich die Welt, in der ich lebe, überhaupt adäquat wahrnehmen? Oder vermitteln mir meine Sinneseindrücke trügerische Bilder?
  • Und wenn ich mich auf meine Sinne schon nicht ganz verlassen kann, dann möglicherweise auf meinen klaren Verstand und meine Vernunft? Steht mir also in meiner Vernunft ein Erkenntnisorgan zur Verfügung, mit dessen Hilfe ich Wahres von Falschem zu unterscheiden vermag?
  • Und wie steht es mit der Sprache des Menschen in diesem Zusammenhang? Liegt nicht in ihr die notwendige Voraussetzung, um etwas zu erkennen, da jeder Gedanke, den ich fasse, nur in der Sprache seinen Ausdruck finden kann?
  • Und lässt sich aus der Tatsache, dass es unterschiedliche Sprachen gibt, folgern, dass es auch unterschiedliche Wahrheiten geben muss?
  • Und was ist mit „dem Guten“? Ist das Wissen um das Gute im Menschen uns nur anerzogen oder ist uns dieses Wissen quasi in die Wiege gelegt worden?
  • Finde ich dadurch, dass ich das von mir als gut Erkannte in die Tat umsetze, auch mein persönliches Glück?
  • Strebt das Leben letztlich zum Guten hin, um dort seine Erfüllung zu finden, oder pulsiert das Leben jenseits von Gut und Böse?

All diese Fragen (und noch viele andere) werden uns während dieses einen Jahres begleiten. Natürlich orientieren wir uns dabei an den „großen Philosophen“: Wir sprechen z.B. über Sokrates und Platon, über Descartes und Pascal, über Leibniz, Kant und Nietzsche.

Ein Blick ins alte China wird unsere philosophische Exkursion abrunden: Wir lernen das nach dem Yin-Yang-Prinzip aufgebaute chinesische Orakelbuch, das I Ging, kennen und werden mit dem taoistischen Denken, wie es bei Lao Tse zu finden ist, vertraut.

Zum Abschluss werfen wir einen Blick auf Schopenhauer (den „Buddha aus Frankfurt“) und auf Martin Heidegger (den „Meister aus Meßkirch“), die beide vom fernöstlichen Denken inspiriert wurden.

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