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Ich kann mich noch gut daran erinnern, als Frau Larkins und Herr Schneider die Tanz-Einheit in ihren Sportkursen angekündigt hatten: Die Jungs eher abweisend, wohingegen man den Mädchen die Freude schon aus dem Gesicht ablesen konnte. Die Meinungen gingen hierbei stark auseinander!

Ich habe zum Thema „Tanzen im Schulsport“ Flora und Jonas aus unserem Sportkurs befragt.

Zunächst die Frage: Warum findest du es wichtig, oder auch blöd, dass Tanzen im Schulsport integriert ist?

Jonas: Ich finde es nicht blöd. Ich finde es fair gegenüber den Mädchen. Jungs haben tendenziell eine Vorliebe für Ballsportarten und Mädchen tendieren eher zum Tanzen. Daher empfinde ich es als fair, wenn in gemischten Sportkursen auch eine Tanzeinheit unterrichtet wird.

Welche Vorteile siehst du persönlich beim Tanzen im Vergleich zu anderen Sportarten?

Jonas: Beim Gestalten der Choreografie durchläuft man als Gruppe einen Entwicklungsprozess, der bei anderen Sportarten fehlt. Man muss sich zusammen Gedanken über die Abfolge der Schritte machen und im Fall von „Ballkorobics“, also „Tanzen mit Ball“, überlegen, welche Arm-Ballbewegungen zu welchem Schritt passen. Das wirkt dann teilweise wie eine Projektarbeit.

In unserem Sportkurs gingen die Meinungen zum Tanzen sehr stark auseinander. Was denkst du, wie kann man der Abneigung bei den Jungs entgegenwirken?

Jonas: Wie schon erwähnt, Jungs mögen Tanzen eher nicht. Während der Einheit kam auch öfters die Frage auf, ob nicht einfach Basketball gespielt werden kann. Und da wären wir wieder bei dem Grundproblem: Ballsportarten vs. Tanzen. Ich schätze, gegen die Abneigung kann man nicht unbedingt etwas machen. Es gibt bei jeder Sportart welche, die sie nicht mögen. Die Abwechslung der Sportarten macht‘s! Da müssen wir Jungs jetzt nun mal durch.

Welche Erfahrungen hast du gemacht, wie das Tanzen im Schulsport die soziale Entwicklung der Schülerinnen und Schüler fördert?

Flora: Natürlich macht Tanzen nicht jedem Spaß, aber ich finde dadurch, dass man anderen Leuten etwas beibringen kann, wo es so viele Freiheiten gibt, stärkt es enorm das Miteinander. Alle können ihre Ideen miteinbringen oder Schritte verbessern, was zu einer besseren Kommunikation führt. Man kann nicht nur miteinander an etwas arbeiten, worauf man am Ende stolz sein kann, sondern auch gemeinsam lachen!

Hat der Tanzunterricht im Schulsport dein Selbstvertrauen gestärkt, und wenn ja, wie?

Flora: Sehr! Ich meine, wie oft hört man Musik und bewegt sich gedanklich dazu mit? Und wie selten bewegt man sich dann tatsächlich im realen Leben dazu? Viele haben Angst komisch zu sein oder sonst was, aber wenn man Spaß an dem hat, was man macht und es einen auch glücklich macht, dann sollte man es auch tun. Ich glaube, dass mir die Tanzeinheit auch ein wenig gezeigt hat, wie viel man eigentlich kann, von dem man noch nichts weiß. Das zeigt sich erst, wenn man wirklich daran arbeitet und ein schönes Ergebnis dabei herauskommt.

Welche Empfehlungen hast du für Schulen, um das Tanzen im Schulsport zu fördern?

Flora/Jonas: Wir denken, es kann schon helfen, wenn man öfters ein reines Tanz-Warm-up in den Unterricht integriert. Dann wird eine gewisse Atmosphäre geschaffen, in der das Tanzen nicht (mehr) unangenehm ist. So kann, auch den Jungs, das Tanzen nähergebracht werden!

Cedric Hauke