Exkursionmg

Seit nun 64 Jahren verfolgt die Zentrale Stelle in Ludwigsburg über NS-Verbrecher. Im Rahmen des Geschichts-Leistungskurses von Herrn Müsegades gingen wir am 12.10.2022 nach Ludwigsburg. Empfangen wurden wir von Herrn Kreß, welcher uns dort betreute und uns über die Zentrale Stelle aufklärte, was genau ihr Zweck ist und wie genau die Ermittlungsschritte aussehen, die am Ende zu einem Gerichtsprozess gegen NS-Straftäter führen können.

Zu Anfang saßen wir im Torhaus direkt vor der Zentralen Stelle und uns wurden genauestens die Unterschiede der Straftaten Mord und Totschlag anhand wahrer Beispiele beigebracht. Aufgrund unseres Vorwissens war es leicht für uns, die genannten Fälle in den richtigen historischen Kontext einzuordnen, zumal genau dies unser Thema der vergangenen Stunden war. Nach einer kurzen Pause gingen wir schließlich ins Hauptgebäude, uns fielen direkt die enormen Sicherheitsmaßnahmen des Gebäudes auf, wie die vielen Überwachungskameras und die mit Stahl verstärkten Türen. „Immerhin werden hier 800 Schrankmeter an Ermittlungsakten gelagert,“ wie uns Herr Kreß sagte. Als wir dann in einen Nebenraum gesetzt wurden, bekamen wir Kopien von Akten ausgehändigt, und schließlich den Fall Wilhelm Boger (einer der Haupttäter des ehemaligen Konzentrationslagers Auschwitz), zu welchem wir eine einstündige Quellenarbeit bearbeiteten und damit den Gerichtsprozess nachspielten. Wir taten dies in sechs Gruppen, jede mit einem eigenen speziellen Teil des Prozesses. Nachdem wir letztendlich den Gerichtsprozess begannen, fiel uns au,f wie genau recherchiert werden muss und wie viele Akten pro Person benötigt werden, um eine Person ihrer gerechten Strafe oder auch ihrem möglichen Freisprucg zuzuführen. Alles in allem war es eine sehr informative und spannende Exkursion zur Zentralen Stelle in Ludwigsburg.

Ben Großhans, J2